Weil er dich sowieso treffen wird. Oder weil er dich schon in der Vergangenheit getroffen hat und dir ein richtig blödes Gefühl macht, das du aber nicht besonders gut greifen kannst. Weil du vielleicht liebe Menschen verloren hast und in der Zukunft verlieren wirst. Und je älter du wirst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du noch mehr geliebte Menschen verlierst. Und irgendwann sind wir alle selbst dran. Jeder von uns. Ausnahmen ausgeschlossen.
Allein 2017 sind laut Statistischem Bundesamt 932.272 Menschen in Deutschland gestorben. Fast eine Million Menschen. Aber irgendwie redet keiner darüber. Maximal in den ersten Wochen nach der Beerdigung, dann geht man aber bitte wieder schön deutsch über zur Normalität und schweigt das Thema… richtig… tot.
Dabei gibt es jede Menge Möglichkeiten, diesem gesamten Prozess des Sterbens und der Trauer etwas abzugewinnen und es besser zu machen. Wenn man die schon mal gehört hat, kann man in der Schockstarre, in der man sich wahrscheinlich befindet, anders reagieren. Für mich war die Beerdigung meiner Mutter richtig schön. Rückblickend war das allerdings nur ein glücklicher Zufall, für den ich sehr, sehr dankbar bin. Andere Dinge sind nicht so gut gelaufen.
Eigentlich fängt es ja schon vor dem Sterben an.
Im wunderbaren Buch „The End“ des Bestatters Eric Wrede habe ich gelesen, dass sich 90 Prozent der Todesfälle ankündigen. Der plötzliche und unerwartete Tod, z. B. durch einen Unfall ist eher unwahrscheinlich. 2017 waren es in Deutschland 3.303 Tote durch Verkehrsunfälle, also 0,35 Prozent der gesamten 932.272. Versteh mich bitte nicht falsch: tragisch und furchtbar ist jeder einzelne davon.
Im Normalfall wirst du aber Zeit haben, dich der Situation anzunähern: dein jetziges Verhalten und das in der Vergangenheit zu überdenken, deine Rolle anzupassen und für dich klarer zu kriegen, was dir ganz persönlich eigentlich wichtig ist. Und nicht, was irgendwer von dir erwartet und was man halt so macht. Denn das ist oft ganz schön verstaubt finde ich. Ich bin dafür, dass jeder das macht, was ihm gut tut. Sch* auf die Konventionen.
Der Tod findet in unserer Gesellschaft irgendwie nicht statt.
Diese seltsamen Konventionen sind in unserer Gesellschaft so unglaublich mächtig: Friedhofszwang, Bestattung nach zehn Tagen, schwarze Klamotten bei der Beerdigung oder diese nicht kaputt zu kriegende stillschweigende Übereinkunft, dass (Schwieger)Töchter sich um die (Schwieger)Eltern zu kümmern haben und sie pflegen sollten. Wer legt sowas fest?
Gestorben wird übrigens nicht daheim: 77 Prozent der Deutschen sterben im Krankenhaus oder im Pflegeheim. 77 Prozent. Das muss man sich mal reinziehen.
Damit verschwindet aber auch ein großer Teil des Todes – das Sterben – aus unserem Leben. Da gehört er aber hin. Früher war das noch ganz anders. Da wurde zuhause gepflegt, gestorben und im Garten beerdigt.
Für mich war der Tod ein Monster.
Und zwar ein großes, fieses, bedrohliches Monster. Schon als Kind hatte ich riesige Angst davor, meine Eltern zu verlieren. Vor meiner ersten Übernachtung mit der Kindergartengruppe habe ich mir von meinen Eltern ein Medaillon mit ihren Bildern gewünscht, damit ich sie immer dabei habe.
Vielleicht lag es daran, dass ich über meinen ersten Geburtstag für sechs Wochen alleine im Krankenhaus lag. Meine Mutter durfte mich jeden Tag nur für ein paar Stunden besuchen, dann musste sie gehen. Wenn ich mir vorstelle, meine Kinder so allein zu lassen, wird mir ganz anders. Aber so waren die Regeln.
Der Tod hat mir immer einen fetten Kloß im Hals bereitet.
Auch als ich älter wurde, wurde es nicht besser. Ich kam so hier und da mit dem Tod in Berührung. Ein Tanztrainer starb betrunken bei einem Autounfall, ein Ex-Freund starb mit Anfang 20 an Leukämie, eine Oma und ein Opa starben als ich Teenager war. Mit 17 war mein Opa die erste Leiche, die ich gesehen habe. Es hat mich total erschreckt und ich kann mich noch gut an die Situation erinnern.
Und dann bekam meine Mama unheilbaren Lungenkrebs.
Ich war also gezwungen, mich mit den Themen Sterben und Tod auseinander zu setzen. Und das war rückblickend gut so. So habe ich mich etwas vorbereiteter gefühlt, auch wenn ich immer noch riesige Angst vor dem Tod meiner für mich so unendlich wichtigen Mama hatte. Ganz ehrlich: So richtig vorbereiten kann man sich natürlich nicht. Der Tod ist die Wucht des Lebens. Genau so wie die Geburt eines Kindes.
Die Auseinandersetzung mit dem Tod hat mich ruhiger gemacht.
Trotzdem war ich durch das aktive Beschäftigen mit dem Tod einigermaßen ruhig, als es dann passiert ist. Natürlich war ich sehr traurig – auch in einer Art Schockstarre – aber es war da auch so ein grundlegendes Gefühl von „es ist ok.“
Mit dem Wissen um ihren bevorstehenden Tod haben wir noch wundervolle neun Monate verbracht und die Zeit ganz intensiv genutzt. Irgendwann war sie dann vorbei. Ganz besonders geholfen hat es mir, mich zu trauen, den Tod meiner Mama als eine reale Option zu akzeptieren. Sie nicht aus lauter Angst auszuschließen, sondern ganz vorsichtig zu denken und zu sagen, dass es passieren kann und wird. Das hat mir ein Stück weit den Druck genommen.
Wie ist das bei dir und dem Sterben und dem Tod?
Was ich ja mit dieser Seite anregen will, ist der Austausch. Dass wir dem Tod Hallo sagen und einfach darüber reden. Über alle Facetten. Jede Geschichte ist so kostbar und wichtig, deshalb würde ich furchtbar gerne von dir hören. Was bewegt dich zum Thema Sterben und Tod? Was hilft dir?
Ich gebe dir Recht der Tod ist eine Wucht. Ich hab ihn mir ganz anders vorgestellt und hatte große Angst davor ihm zu begegnen. Auch ich habe vorher gelesen…“der Reisebegleiter für den letzten Weg“ um vorbereitet zu sein.
Ich finde aner auch, dass der Tod unsere Instinkte weckt. Ich hab sofort bei Diagnose gewusst dass meine Mutter sterben wird. Meine Mutter hat es auch gewusst. In der Endphase wußte ich genau dass ich jetzt alle rausschicke und sie dann sterben wird obwohl die Krankenschwester mir versichert hat dass es noch Stunden dauert. Sie ist 5 min später gestorben. Aber woher weiß man das? Das ist unser Instinkt. Ich hatte zwar große Angst aber war ganz klar.
Das Sterben habe ich als sehr mühevoll empfunden obwohl meine Mutter keine Schmerzen hatte. Tatsächlich sehr ähnlich einer Geburt. Man stirbt nicht so leicht. Die letzte Phase hat mich sehr erschreckt und stark gegordert. Ich glaub ich hab mich noch nie so allein gefühlt. Ein paar Tage nach ihrem Tod war ich wütend auf meine Mutter weil sie mir das zugemutet hat. Heute sehe ich es als Beweis für ihr Vertrauen und bin froh sie begleitet zu haben.
Heute, ein Jahr später, kann ich für kurze Zeiten an diesen Ort in meiner Erinnerung zurückgehe . Aber es tut sehr weh. Ich hab es ganz tief verschlossen.
Ich hab mich mit dem Tod nicht versöhnt aber ich habe ihn immerhin schon mal gesehen….
Danke liebe Jani. Und ich bewundere dich für deinen Instinkt und deine Klarheit. Der war bei mir und dem Sterben meiner Mama zwar auch irgendwie da – ihre Diagnose war final. Aber ich wollte den Gedanken nicht zu Ende denken und habe mich die meiste Zeit mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. Ich glaube, mein Instinkt war mit Angst überlagert. Jetzt habe ich einen besseren Zugang und das nächste Mal wird kommen.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute!
Hallo liebe Karin,
dein Blog gefällt mir sehr. Er ist so fein und natürlich geschrieben, fast zärtlich…
Das Thema liegt mir sehr am Herzen.
Ich bin auch in der Sterbebegleitung tätig gewesen und möchte gerne wieder hin, sobald Corona es zulässt.
Ich war viele Jahre im Hospiz und habe Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet.
Dabei habe ich erlebt, dass viele Menschen nicht wirklich auf ihren Tod vorbereitet sind, weil wir das Thema gerne wegschieben.
Wenn du magst, können wir uns gerne darüber austauschen. Das würde mich sehr freuen.
Herzliche Grüße
Ingrid Häuser
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